Die langen Haare erfordern natürlich eine intensive und regelmäßige Pflege. Da das Haarkleid unserer tibetischen Rassen doppelschichtig mit feiner Unterwolle und festerem Deckhaar ist, muss bei der Pflege auf beide Haarschichten geachtet werden, weil es durch zuviel Kämmen zum vollständigen Auskämmen der Unterwolle Kommen kann.
Ein acht Wochen alter Welpe muss natürlich noch wenig gekämmt werden. Man gewöhnt jedoch schon jetzt den kleinen Hund an die später intensiver werdenden Pflegemaßnahmen, damit sie dann eine Freude und keine Qual werden.
Am besten geschieht dies auf einem Tisch mit einer rutschfesten Auflage, auf dem der Hund steht. Man beginnt mit den Beinen von unten nach oben und benutzt eine nicht zu harte Naturhaarbürste. Dann legen wir den Welpen auf die Seite, um vom Bauch aufwärts zum Scheitel zu bürsten. Der Kopf, der Bart und die Ohren werden im Sitzen gekämmt. Für gutes Stillhalten wird der Welpe belohnt, es darf jedoch auf keinen Fall mit ihm gespielt werden, damit er lernt, dass die Pflege ihren festen Ablauf hat.
Wächst der Hund heran, wird er an das Kämmen mit dem Stahlkamm gewöhnt. Dabei kämmt man immer bis auf die Haut durch, nachdem man das Haar zuerst gründlich scheitelweise durchgebürstet hat. Im Alter von 6 bis 18 Monaten können beide Rassen einen totalen Fellwechsel durchmachen, wobei das weiche Babyfell durch das härtere, doppelschichtige Fell ersetzt wird. In dieser Zeit ist es normal, wenn der Hund sich vermehrt kratzt. Tägliches Bürsten und Kämmen ist jetzt unabdingbar, damit es gar nicht erst zu Verfilzungen (Matten) kommen kann.
Bei gründlicher Pflege reicht es aus, den erwachsenen Hund einmal wöchentlich zu kämmen und zu bürsten.
Tibet Terrier und Lhasa Apso werden niemals ganz trocken gekämmt oder gebürstet, sondern immer mit einem speziellen Pflegespray oder zumindest mit einem Wasserzerstäuber leicht angefeuchtet, da das Haar sonst bricht.
Die Augen sind regelmäßig zu kontrollieren und zu reinigen, wobei besonders die ausgetretenen Augensekrete täglich entfernt werden müssen, damit es nicht zu größeren harten Krusten kommt
Dabei werden dann auch die Schnautzhaare durchgekämmt.
Die Ohren der tibetischen Rassen bedürfen wie bei allen Rassen mit herunterhängenden Ohren einer aufmerksamen Pflege und Kontrolle. Da sie stark verschmutzen können, sind die Innenflächen der Ohren außerhalb der Ohrmuschel in regelmäßigen Zeitabständen zu säubern.
Zur ordnungsgemäßen Pflege und Reinigung der Ohrmuscheln gehört das Entfernen der im Gehörgang wachsenden Haare. In diesen Haaren verfängt sich Ohrenschmalz und Straßenstaub. Auf diesem Nährboden für Bakterien können dann Gehörgangsentzündungen entstehen. Man entfernt die Haare schon im Welpenalter durch Herauszupfen mit den Fingern, wobei man immer nur einige Haare erfasst und sie mit einen kurzen, kräftigen Ruck auszieht.
Weitere ausführliche Pflegeanleitungen mit Videos und Bildern finden Sie auf der HP von Attila & Kirana.